In der heutigen schnelllebigen Welt, in der die Küche oft von schnellen und einfachen Gerichten dominiert wird, möchte ich dich zu einer kleinen Zeitreise in die Vergangenheit einladen. Erinnere dich mit mir an die köstlichen Mahlzeiten, die unsere Großmütter mit viel Liebe und Geduld am Beistellherd zubereitet haben. Genau, heute geht es um Omas legendären Schweinsbraten.
Schweinsbraten, wie ihn unsere Omas zubereiteten, war ein Fest für die Sinne. Dieses traditionelle Gericht, das stundenlang in einem gemütlichen Holzofen schmorte, war nicht nur ein kulinarischer Genuss, sondern auch eine Hommage an die alten Zeiten.
Die Zubereitung begann oft mit einem Stück Schweinefleisch, das sorgfältig ausgewählt und gewürzt wurde. Omas Geheimnisse lagen in den Gewürzen und Kräutern, die sie aus dem eigenen Garten holten. Der Braten erhielt dadurch eine einzigartige Würze und Aroma, das man so heute nur selten findet.
Der Beistellherd, mit seinem langsamen, behutsamen Kochen, verwandelte das Schweinefleisch in eine zarte, saftige Köstlichkeit. Das langsame Garen über Stunden brachte die Aromen der Gewürze und des Fleisches auf den Höhepunkt.
Aber das Beste kam erst, wenn der Schweinsbraten endlich serviert wurde. Die knusprige Kruste, die zarte Fleischtextur und der einzigartige Geschmack machten diesen Braten zu einer Legende. Dazu gab es oft klassische Beilagen wie Knödel und Sauerkraut.
Was jedoch viele vergessen, ist das übriggebliebene Bratenfett. In vielen Haushalten wurde es nicht verschwendet, sondern in ein verschließbares Glas gefüllt und als Bratenfett auf frischem Bauernbrot genossen. Das war ein wahrer Gaumenschmaus und ein Beweis für die Nachhaltigkeit und Kreativität unserer Omas in der Küche.
Vielleicht kannst du diese Erinnerungen an Omas Schweinsbraten in die heutige Zeit übertragen und ein Stück Nostalgie auf den Esstisch bringen. Und vergiss nicht, das Bratenfett auf einem Stück Bauernbrot zu genießen. Es ist ein kleiner, köstlicher Ausflug in die Vergangenheit.
Zutaten:
- mind. 1 kg Schweineschopf, Bauch oder Schulter
- 1 EL Thymian
- 4 Knoblauchzehen gehackt
- 1 EL Kümmel ganz
- 1 Zwiebel geschält und grob geschnitten
- Salz & schwarzer Pfeffer frisch gemahlen
- 1/4 lt. Wasser
- 1 kg festkochende Erdäpfel
Zubereitung:
- Den Braten mit Thymian, gehackten Knoblauch, Pfeffer und ganzen Kümmel einreiben und am besten mit Klarsichtfolie über Nacht in den Kühlschrank stellen.
- Erst am nächsten Tag salzen und mit Wasser in eine Bratenrein geben. Mit dem Wasser unter gießen (ca. 1 cm hoch)
- Die Bratenrein mit einem Deckel verschließen und auf dem Herd bei halber Kochstufe langsam ca. Stunde lang dämpfen – pro Kilogramm Fleisch rechnest du eine Stunde Kochzeit.
- Das Fett tritt während des Dämpfens aus und macht den Saft wunderbar geschmackvoll.
- Bei dieser Zubereitung wird das Fleisch sehr zart und bleibt saftig. Den Schweinsbraten regelmäßig mit dem Saft übergießen.
- Die speckigen Erdäpfel kochen und schälen und zum Fleisch geben. Wenn du sie roh hineingibst, saugen sie den ganzen Saft auf -deshalb vorkochen. Die Rein ins Backrohr stellen, den Deckel abnehmen und bei Oberhitze eine halbe Stunde lang braten, damit das Fleisch eine schöne braune Farbe bekommt.
- Dazu nimm ich am liebsten ein eingebranntes Sauerkraut (vom Möstl) mit Grammerl oder einen Endiviensalat mit Mostessig viel Knoblauch und Kernöl abgemacht.